Nach Urlaubsstimmung folgt Wassereinbruch! - Santa Maria bis Pico

 Wir haben es geschafft! Die Strecke, die uns seit der Abfahrt von den Kanarischen Inseln in richtung Gambia am meisten Angst gemacht hat, liegt hinter uns. Immer wieder durften wir uns anhören, dass es vielleicht doch besser wäre, den Umweg über die Karibik zu nehmen, selbst wenn wir dort nur 2 Wochen bleiben würden, weil die Winde es nicht zulassen würden, direkt von den Kapverden zu den Azoren zu segeln. Zum Glück haben wir nur auf die Stimmen gehört, die uns unterstützt haben, denn es war, im Rückblick, wirklich keine schlimme Strecke. Wir hatten im Großen und Ganzen Glück mit Wind und Wetter und können jetzt so richtig durchatmen: 1,5 Monate Azoren-erkunden liegen vor uns!

Die beiden mutigen Wasserratten an einem gut versteckten Wasserfall auf Santa Maria. Malte schauspielert gut, Papa sieht man die frostigen Temperaturen leicht an!

Als erste Insel bot sich Santa Maria an, denn diese ist die südlichste der 9 Azoren-Inseln. Etwa 5000 Menschen leben hier, nicht einmal 20 Corona-Fälle gab es hier seit Ausbruch der Pandemie. Eine ziemlich perfekte Oase mitten im Atlantik.

Der Hafen liegt im südlichen Teil der Hauptstadt Vila do Porto. Wie im letzten Beitrag beschrieben verlief die Ankunft bis auf den etwas stressigen Endspurt sehr unkompliziert. Wir lagen um 21:00 Uhr fest, der nette Hafenmeister nahm mit Mundschutz und Handschuhen unsere Pässe und Schiffspapiere entgegen und gab diese eine halbe Stunde später wieder zurück. Einchecken abgeschlossen! Nach den letzten Monaten, in denen Einchecken immer einige Stunden und mehrere Kilometer hin und herlaufen bedeutete, eine riesen Erleichterung! Nach dem verdienten abendessen endlich wieder ohne geschaukel fielen wir nur noch in einen komatösen Schlaf. 

Frühling auf den Azoren!

 Am nächsten Morgen dann der Covid-Test: Alles perfekt vom Hafenmeister organisiert werden wir um 9:00 Uhr vom Schiff abgeholt, mit Mundschutz und viel Abstand geht es ins Hafenmeisterhaus, und 10min später nach erfolgreichem Abstrich wieder zum Schiff. Kaum zu glauben, dass das Alles auch noch kostenlos ist! Da wir nun bis zum nächsten Tag auf das Ergebnis warten müssen wird der Tag mit entspannen, aufräumen, Blog schreiben und Doktorarbeit überarbeiten verbracht. Es gibt sogar kostenloses Wlan! Der Tag vergeht wie im Flug und als wir am nächsten Tag das negative Ergebnis in den Händen halten und das Schiff vom Quarantänesteg an einen normalen Liegeplatz verholt haben geht es endlich an Land. Die Stadt Vila do Porto liegt quasi direkt auf den Klippen hinter dem Hafen und ist sehr schnuckelig. Viele kleine, hübsche, weiße Häuser, viel grün, und im Hintergrund grasen Kühe auf Weiden, die mit ihren alten Steinmauern an Schottland erinnern. Da neben den Straßen auch noch Palmen, Kakteen und Agaven wachsen, wirkt das Gesamtbild total surreal.
Wir erkunden dias Örtchen, gehen endlich wieder frisches Obst und Gemüse einkaufen, und lernen schließlich Catherine und Tom kennen. Die Beiden sind vor 3 Jahren aus Kanada hierher ausgewandert und besitzen nun einen nachhaltigen Schmuck- und Surfladen im Ort.

 

Catherine macht super edlen Schmuck aus Plastkmüll, den sie bei selbst organisierten Strand-Aufräumaktionen findet... wunderschön! (https://neonjoyride.com/)

Wir verlieben uns ein bisschen in den Laden von den beiden. Tom kümmert sich mit seiner Marke "Monk Sustainable Surf Goods" um die Surfer auf der Insel: nachhaltige Ponchos, Pullis und sämtlichen Surf-Zubehör findet man hier! Außerdem Keramik von lokalen Künstlern, Schallplatten von einem Kumpel und allerlei nachhaltige Shampoos, Sonnencreme etc. Auf seiner Internetseite (https://monk.pt/) kann man sich auch mal umsehen! Und falls ihr mal auf Santa Maria seid, guckt gerne vorbei!

 Wir kaufen neues Surf-Wachs (auf ganz Sao Vicente konnte man keines bekommen!) und verabreden uns mit Tom für den nächsten Morgen, denn er hat alten Transporter und kann uns mit zum Surfspot nehmen! Wieder im Hafen lernen wir schnell unseren Schiffsnachbarn Ronny kennen, der uns auf ein Bierchen mit einigen anderen Seglern im Hafenrestaurant mitnimmt. Alle sind unfassbar nett und wir sind total glücklich. Unsere Zeit hier fängt wirklich fantastisch an!

Dieses kuscheligen Esel hätten wir am liebsten mitgenommen.

Die Milchproduzenten Portugals! Eine besonders saubere Kuh nimmt gerade ein Bad in dem Tümpel in der rechten Bildhälfte

Das Wasser sieht hier sehr einladend aus. Spannend ist, dass die Unterwasserwelt sich komplett von der auf den Kapverden unterscheidet!

 
Malte kauft sich für 10Euro eine Spear-Fishing- Lizenz und versorgt uns ab diesem Zeitpunkt mit reichlich Fisch. Es gibt Fisch-Wraps, Nudeln mit Fisch-Sahnesauce und natürlich Fisch pur. Er wird langsam zum richtigen Fisch-Sternekoch!

Die nächsten Tage erkunden wir die nähere Umgebung und machen eine wunderschöne Wanderung an der Küste entlang ins 6km entfernte Praja. An Land ist alles grün, das Wasser scheint türkis und die Sonne strahlt. Wir bekommen dank Tom ein super Angebot für einen Mietwagen, den wir uns für eine Woche ausleihen. Damit wird unser Erkundungsradius natürlich auf die ganze Insel ausgeweitet. Wir besuchen den bekannten Wasserfall in Majo, ganz im Südosten der Insel, bei dem uns eine ganze Entenschar auflauert. Eine legt vor Schreck ein Ei direkt auf die Straße! Leider bekommt es dabei einen Knacks, sodass die Ente en einfach liegen lässt. Der Wasserfall an sich ist ziemlich beeindruckend, und auch beeindruckend kalt. Denn wir können es natürlich nicht lassen und hüpfen nacheinander ins kühle Nass. Bei 16 Grad Außentemperatur (es ist ziemlich bewölkt und nicht der wärmste Tag) und gefühlten 10 Grad Wassertemperatur bekommen wir nach den letzten Monaten in Afrika einen richtigen Kälteschock. Trotzdem ist es herrlich, bis unter den Wasserfall zu schwimmen.

Der Weg zum Wasserfall ist gut ausgebaut. Das macht den Wasserfall an sich aber nicht weniger beeindruckend. Außer uns ist außerdem kein anderer Mensch dort, was in der Hochsaison oder ohne Corona bestimmt anders ist.


Zwischen japsendem Luft holen schaffe ich es (beziehungsweise schafft Malte es genau in dem Moment abzudrücken, in dem ich so aussehe als ob), fröhlich und fast entspannt auszusehen als ich unter dem eiskaltem Wasser bade


 Wir besuchen Sao Lorenzo im etwas weiter nördlich und genießen das Panorama über diese Bucht, die mit den Wein-Terrassen fast wie ein gigantisches Amphitheater wirkt. Anschließend machen wir einen Spaziergang durch eine Art rote Wüste im Norden der Insel. Wir sind total begeistert, wie viel diese eigentlich so kleine Insel zu bieten hat! Der Osten ist super grün, bewaödet und hügelig, der Westen etwas flacher, mit vielen Feldern die wohl im Sommer gelb-golden leuchten und nun im Frühling noch knackig grün sind. Im Norden fühlt man sich wirklich wie in Schottland: Neben den Feldern, die durch die alten Steinmauern getrennt sind, ragen die schroffen schwarzen Klippen aus den Wellen. Die Kühe, die hier wohnen dürfen, haben wirklich eine schöne Aussicht!


Diese Kühe zwingen uns fast zum Umkehren, denn obwohl sie sehr niedlich aussehen, sind die Hörner doch recht spitz und es sind Bullen dabei! Zum Glück haben sie mehr Angst vor uns als wir vor Ihnen und räumen den Weg

Malte in einem alten Steinbruch, den sich nun die Natur zurück erobert

Wenn wir nicht wandern gehen Malte und ich oft surfen. In Praja, nur 15min von Vila do Porto entfernt, finde ich endlich mal wieder einen Spot, an dem auch ich als Anfängerin mich aufs Wasser traue. Und es klappt wirklich immer besser und macht dadurch auch immer mehr Spaß. Mittlerweile halte ich mich nicht mehr nur im "Weißwasser", also in Strandnähe, wo die Wellen schon gebrochen und nur noch ganz klein sind, auf, sondern sitze mit Tom und Malte weiter draußen bei den "grünen Wellen". Also den Wellen, die noch nicht gebrochen sind und mit teilweise 1,5m auch ganz schön groß! Stolz wie Oskar stehe ich einige Male auf einer der kleineren dieser Wellen (aber bestimmt trotzdem noch einen Meter hoch meint Malte). Das allerbeste ist, dass wir hier fast immer alleine auf dem Wasser sind. Es gibt wohl noch ein paar andere Surfer auf der Insel, aber mehr als zwei bekommen wir nicht gleichzeitig zu Gesicht. Als Anfänger gibt es wohl kaum einen besseren Spot.

An der Haltung muss noch gearbeitet werden! Und ja, diese Welle ist keinen Meter hoch, davon gibts leider keine Bilder :D

Einige Tage nach unserer Ankunft zieht 3 Tage lang ein Südweststurm über uns. Mit Böen bis zu 45kn im Hafen (!!!!) sind wir extrem froh, nicht 5 Tage später von den Kapverden losgefahren zu sein. Der Hafen ist zum Glück gut geschützt, es schaukelt nur mäßig. Ausgestattet mit Ölzeug können wir trotz Sturm und Regen weiter erkunden.

Der Hafen im richtigen Schietwetter. Die Böen sind so stark, dass die SHANTY ordentlich Schräglage bekommt. Und die Wellen so groß, dass sie teilweise über der Außenmole brechen!

Hier war Malte zwei Tage vorher noch surfen!

An einem Abend laden wir Tom und Catherine mit ihren beiden Kindern als Dankeschön für alle Ratschläge und das Mitnehmen zum Surfen zum Essen bei uns an Bord ein. Wir haben einen wunderschönen Abend. Wir erfahren viel über die Insel und Tom erzählt, dass die Kriminalität hier so niedrig ist, dass er das Auto niemals abschließt und meistens sogar den Schlüssel stecken lässt! Außerdem gab es auf Santa Maria seit Beginn der Pandemie nur knapp 15 Covid-Fälle, und 5 davon in den letzten 2 Wochen. Ein richtiges kleines Paradies hier. Das liegt vor allem auch an den gut organisierten Tests. Jeder Einreisende muss 3 (kostenlose) Tests machen: an Tag 0, Tag 6 und Tag 12. Auch wir sind von dieser Regelung nicht ausgenommen, obwohl wir vor Ankunft ja schon fast 13 Tage Quarantäne auf See hatten. Da die Tests aber super organisiert waren (der nette Hafenmeister teilte uns den Termin einen Tag vorher per mail mit; wir fuhren zum Termin ins nahe Krankenhaus wo schon mit unserem Namen beschriftete Test-Röhrchen auf uns warteteten; die Abstriche wurden gemacht und am nächsten Tag gab es die Ergebnisse per mail) beschwerten wir uns nicht und genossen sogar die Gewissheit mit jeden Ergebnis, dass wir wirklich und immer noch negativ sind.

Na, wer entdeckt uns drei? Hier ist es noch recht leicht...
 

...hier schon schwieriger! Endlich konnten wir die Drohne mal wieder auspacken.

Einen weiteren paradiesischen Ort entdecken wir bei einer nächsten Wanderung. Wir haben von einem zweiten Wasserfall gehört und wollen diesen besuchen. Klingt zunächst nach einem einfachen Plan. Leider finden wir nirgendwo eine genaue Ortsbeschreibung, geschweige denn einen ausgeschilderten Wanderweg zu diesem Wasserfall. Also suchen wir in der Nähe des vermuteten Standortes des Wasserfall nach einem Pfad und laufen drauf los. Die ersten Meter laufen sich gut, aber schon bald wandelt sich der Pfad in eine Flussbett und es dauert nicht lange und wir alle drei haben nasse Füße. Aber wir können den Wasserall schon hören! Einige Minuten später wird uns dann unser Dilemma klar: wir sind wohl am Wasserfall angekommen, stehen aber ganz oben und mitten im Wald, sodass wir das Naturschauspiel zwar hören, aber wirklich gar nicht sehen können. Nagut, erstmal zurück zum Auto und neuer Versuch, diesmal von der anderen Seite. Ein nicht ausgeschilderter Wanderweg führt uns über einen von Kühen bewachten Pfad an dem Selben Flusslauf entlang, in dem wir 2h vorher und etwa 200 Höhenmeter weiter oben unsere Füße mitsamt Schuhen gebadet hatten. Sehr vielversprechend also. Und siehe da, nach etwa 20min wandern stehen wir vor diesem beeindruckendem Bild.

Das sieht doch richtig wie Dschungel aus!

Da es hier keinen beplankten Pfad gibt und sich der Wasserfall mitten im Nirgendwo befindet, ist er viel ursprünglicher und natürlicher, als der weitaus Bekanntere in Majo. Wir sind begeistert, ein richtiger Geheimtipp! Auch hier können wir uns das obligatorische Bad nicht verkneifen und genießen die Erfrischung.

So eine malerische Dusche habe ich noch nicht häufig genossen!

Nach insgesamt zwei Wochen auf Santa Maria sind wir schließlich bereit für den Aufbruch. Die Insel ist fantastisch und uns bereits jetzt total ans Herz gewachsen, aber es warten noch einige andere Azoreninseln darauf, erkundet zu werden. Sao Miguel, die Hauptinsel, fällt dabei leider raus, denn hier gibt es viele Covid-Fälle. Alle anderen Inseln sind nahezu (oder sogar vollständig) Covid-frei.
Wir entscheiden uns zunächst für die Insel Pico. Keine Coronafälle und ein über 2000m hoher Vulkan! Wenn das mal nicht gut klingt. Etwa 175sm liegen zwischen uns und dem einzigen Yachthafen (mit genau 2 Gastliegeplätzen) der Insel in dem Dörfchen Lajes do Pico. Wir sind froh als wir den Hafenmeister per Telefon erreichen und erfahren, dass ein Platz frei ist! Es ist Mittwoch und wir entschieden spontan, direkt am nächsten Morgen loszusegeln, denn am Wochenende kommt Wind aus NW und der würde direkt gegenan kommen und uns erstmal einen Strich durch die Rechnung machen. Schnell wird also das Auto zurück gegeben, ein letzter Einkauf getätigt, getankt, sich von unseren neuen Freunden verabschiedet und unser SHANTY-Schaf als Andenken an die Hafenmole gemalt. Diesmal sogar mit QR-Code, der direkt zu diesem Blog führt! Ich weiß nicht ob einer von euch schonmal mit Pinsel und Acryl-Farbe einen QR-Code gezeichnet hat, aber es ist wirklich eine Sisiphus-Arbeit. Als das Kunstwerk fertig war und wir den Code mit dem Handy ausprobiert haben war ich fast überrascht, dass das wirklich funktioniert hat! 

Quedrat für Quadrat werden auf ein von Malte und Papa gemaltes Raster übertragen... eine Arbeit die ziemlich viel Konzentration verlangt!

Fertig! Es hat sich gelohnt.

Malte kocht einen riesigen Pott leckeres Curry fürs Abendessen und für die Überfahrt und dann geht es früh ins Bett. Denn am Donnerstag morgen geht es um 6:00 Uhr früh los. Wir planen etwa 38h Segelzeit ein und wollen Freitag noch bei Helligkeit ankommen. Noch im Hafen geht das Großsegel im ersten Reff hoch, denn es sind über 15kn aus NO (also schräg gegenan) angesagt. Nachdem wir aus der Abdeckung der Insel raus motort sind können wir den Motor ausmachen und entspannen. Zunächst auf jeden Fall. Es steht moderater Wind und moderate Welle und wir reffen sogar wieder aus. In der Ferne sehen wir eine meterhohe Fontäne, die nur von einem großen Wal stammen kann und neben der SHANTY schwimmen Delfine. Papa geht es nicht so gut und er legt sich hin. Dabei fällt auf: der Teppich im Salon ist nass, und die Pfütze breitet sich langsam aus. Anfangs haben wir einen leckenden Wasserkanister im Verdacht, aber als die Pfütze auch nach Kontrolle der Kanister immer größer wird und Malte feststellt, dass das Wasser salzig schmeckt, kommt nur noch ein Leck in Frage. Da die Backskisten trocken sind, kommt eigentlich nur eine Ursache in Frage: Papa hatte letzte Woche den Teppich aus dem Salon ausgebaut und mit Süßwasser gespült. Nach dem Trocknen hatte er ihn wieder eingebaut. Dabei musste er die Leisten, die den Teppich an Ort und Stelle halten, abschrauben und anschließend wieder anschrauben. Diese Leisten werden direkt in den Rumpf geschraubt. Als wir sie nun auf der Suche nach dem Leck wieder abschrauben, spritzt uns aus einem Schraubenloch im vorderen Bereich geradezu das Wasser entgegen! Malte hält erstmal den Finger raus, aber so kann es natürlich nicht bleiben. Wir spielen mit dem Gedanken, zurück nach Santa Maria zu fahren, denn dort kann man das Schiff zur Not auch aus dem Wasser heben. Letztendlich entscheiden wir uns jedoch dagegen. Erstens ist das Loch so klein, dass ja die letzten Tage im Hafen nicht einmal Wasser in Schiff gekommen ist (erst jetzt, wohl durch Geschwindigkeit und Welle, und dadurch erhöhten Wasserdruck von Außen auf das Loch kam es zum richtigen Wassereinbruch). Und zweitens ist das Kranen doch sehr teuer und wir haben auch Möglichkeiten, das Loch im Wasser vorläufig zu flicken und es dann im Winterlager richtig und sorgfältig aufzubohren und zu reparieren. Also kommt erst einmal Terroson und ein Streichholz hinein, das reicht aus um den Wassereinbruch für den Moment komplett zu stoppen Auf Pico wollen wir uns dann eine mittelfristige Lösung überlegen, entweder mit Epoxy oder mit Pantera. 

Da ich in der Hektik keine Bilder gemacht habe, hier noch einmal ein Bild von der höchsten Erhebnug der Insel richtung Osten.


Gegen Nachmittag nimmt der Wind dann wieder zu und wir reffen wieder ein. Auch die Welle wird unangenehmer, kurz und steil. Pünktlich zu Nacht wird es also ungemütlich. Immer wieder klatschen besonders steile Wellen mit ordentlich Kraft gegen die Bordwand. Wenn man drinnen ist, ist es ordentlich laut, und draußen ordentlich nass. Die SHANTY wird hin und her geworfen. Zum Glück soll der Wind nachts abnehmen, was er dann auch tut. Gegen 00:00 flaut es langsam ab und genauso schnell wie die Welle entstanden ist, wird sie auch kleiner. Um 03:00 wird es dann komplett flau und ich schmeiße den Motor an. Den Rest der Strecke motoren wir bei sehr entspanneten Bedingungen. Morgens werden wir eine Zeit lang von Delfinen begleitet, die man bei spiegelglattem Wasser hervorragend sehen kann. Steuerbord voraus liegt die Insel Terceira, und vor uns die Inseln Sao Jorge und Pico. Da wollen wir hin! Leider liet der eindrucksvolle Vulkan hinter einer dicken Wolkenschicht verborgen. Wir müssen uns wohl noch etwas gedulden, bis wir ihn in seiner vollen Größe bewundern können! 

Um 20:30 Uhr laufen wir ins Enge Fahrwasser des Hafens von Lajes ein. Rechts die dicke Hafenmole, links schauen Felsen aus dem flachen Wasser. Zum Glück ist die Betonnung gut. Nach dem Anlegemanöver kommt uns direkt ein netter Hafenmeister entgegen, der Check-In dauert nur eine Minte, denn alle Schiffdaten werden auf den Azoren zentral gespeichert und konnten nun aus unseren Angaben von Santa Maria übernommen werden. Auch die Infos über unsere negativen Covid-Tests sind angekommen, sodass wir direkt an Land dürfen. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang und genießen dann die Ruhe im Hafen.

Ein Leuchtfeuer in Lajes kurz bevor es zu Dunkel für Fotos ist!


Kommentare

  1. Eine saubere und trockene Bilge kann lebensrettend sein. Oh, dass mit dem "Springbrunnen" im Salon war sicher in dem Moment nicht so witzig...

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